Rückblick auf den (Science) Fiction Book Sprint, ZKM 16.-19.01.2020
Eine KI übernimmt die Rechtsprechung und dann die ganze Welt – so könnte ein Teaser für den neusten SciFi-Film heißen. Möglicherweise haben wir vor einigen Monaten die Buchvorlage dazu geschaffen. Denn mit Christian Hoffstadt und Richard Krutisch organisierten wir eine Begegnung der besonderen Art: Einen Book Sprint.
Die Macht hat uns zusammengeführt
Um Verwirrungen vorzubeugen, fragen wir mal C3PO, was das ist: „Ein Book Sprint ist eine Methode, um gemeinschaftlich Bücher zu verfassen und zu publizieren. Hauptsächlich wird dies für Fachbücher genutzt.“ Aber warum erstellt niemand fiktionale Werke auf diese so schnelle und einfache Weise? Das haben sich Christian Hoffstadt und Richard Krutisch auch gefragt, kurzerhand einen fiktionalen Book Sprint geplant und uns mit ins Boot bzw. Raumschiff geholt.
Aufbruch in die Zukunft
Wir waren gleich von dem neuen Format und dem Plot von Richard begeistert. Alexa, gib unseren Lesern eine kurze Zusammenfassung des Plots: „In naher Zukunft wird eine KI entwickelt, die besser und gerechter urteilen soll. Nach jahrelanger Erprobung ersetzt diese KI die Gerichte. Sie wurde von dem Unternehmen Amazing hergestellt und heißt Jeff Justice. Bald ziehen auch andere Konzerne nach. Die Konkurrenz schläft nicht. Auch Bill und Steve Justice werden eingesetzt. Bald werden auch Nano-Drohnen zu ständigen Begleitern der Menschen.“
Houston, wir haben eine Location!
Nach unserem gemeinsamen Brainstorming hatten wir auch eine Location gefunden, unsere kleine Andockstation, die ziemlich gut zu dem spacigen Thema passte: die Medialounge im ZKM! Vom 16. bis 19. Januar trafen wir uns und arbeiteten in Gruppen oder einzeln an Tischen, auf Sofas und an Theken. Wir schrieben, witzelten, redeten, argumentierten und zeichneten. Damit wir uns nicht im Gedanken-All verloren, sammelten wir all unsere Geistesblitze und Gedankenketten auf Klebezetteln und clusterten sie auf einer Wand. Das sorgte für Orientierung, anhand derer wir uns dann für ein Thema entschieden. Wer sich weder für die rote noch die blaue Pille entscheiden konnte, der nahm einfach zwei oder mehrere Themen. Besucher kamen und gingen. Viele waren neugierig und beschlossen spontan in unsere Kreativ-Sphäre einzutauchen. Andere hatten ihre Reise schon lange vorbereitet und stiegen tiefer ein. Jeden Tag hatten wir eine andere Zusammensetzung und das brachte immer wieder frischen Antrieb.
Mit Astronautennahrung ausgestattet, arbeiteten wir an unseren Werken. Am Anfang und Ende des jeweiligen Tages setzten wir uns zusammen und erstatten Bericht über unseren Fortschritt. Das war allerdings kein Rennen, wie bei Tron Legacy, sondern ein gemütliches Zusammensitzen. Aufgekommene Fragen wurden geklärt, spannende Diskussionen angestoßen und am nächsten Tag wurde weitergearbeitet. Um nicht in Versuchung zu kommen, die Nacht etwa bei einem Dabo-Spiel durchzuzocken, schickten uns die ZKM-Öffnungszeiten nach Hause.
Hasta la vista, Baby
Am Sonntag ging es dann in die heiße Phase. Und so hieß am Ende: Hasta la vista, Baby. Die Deadline war erreicht, wir gaben unsere Texte ab und die Rohfassung unseres Buches mit unseren Werken war geboren.
Bei unserer After Show Party, die ein paar Wochen danach folgte, stellten wir der Öffentlichkeit natürlich eine superfuturistische 2.0-Version mit übersichtlichem Inhaltsverzeichnis, abwechslungsreichem Bildmaterial und allem drum und dran auf 104 Seiten. Wir gönnten uns eine gedruckte Hardcover-Fassung unserer Arbeit. Einige der schicken Bücher können bei Interesse sicher noch bei Christian Hoffstadt und Anna Zinßer erworben werden. Das E-Book ist für einen symbolischen Obolus bei Amazon erhältlich: *klick*